Menschen, die am Tisch sitzen und unscharf dargestellt sind

Öffentlichkeitsarbeit

Die Öffentlichkeitsarbeit der betrieblichen Suchtprävention und –hilfe dient dazu, die Beschäftigten zu sensibilisieren und zu informieren. Eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit kann die Erfolge und Vorteile des Programmes und der einzelnen Maßnahmen sichtbar  machen. Aber auch die Bekanntmachung des Programmes selbst und (neuer) Maßnahmen gehört zu den Aufgaben der Öffentlichkeitsarbeit. Öffentlichkeitsarbeit für betriebliche Suchtprävention und –hilfe im Betrieb sollte jeweils am Bedarf im Unternehmen ausgerichtet sein.

Zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit ist das Steuerungsgremium / der Arbeitskreis Sucht. Die Bedeutung der Information über das eigene Programm und die eigenen Maßnahmen der betrieblichen Suchtprävention und –hilfe sollte nicht unterschätzt werden. Für die Erstellung von Flyern, Broschüren, Postern und Internetseiten sollten deshalb Fachleute eingesetzt werden. Es kommt dabei nicht nur auf die fachliche Expertise an, sondern auch auf Gestaltung, Wiedererkennungswert und Verbreitung. Dafür können Mitarbeiter aus dem Unternehmen hinzugezogen werden, die im Bereich von Marketing und Öffentlichkeitsarbeit erfahren sind, z.B. Öffentlichkeitsbeauftragte oder Mitarbeiter der Marketingabteilung.

Die innerbetriebliche Bekanntmachung der Angebote, insbesondere Informationen über Beratungs- und Hilfsangebote, erfolgt häufig über schriftliche Mitteilungen. Auch persönliche Auftritte und Präsentationen auf Betriebsversammlungen oder im Rahmen von Gesundheitstagen und –aktionen können hierfür genutzt werden. Intra- und Internet nehmen an Bedeutung für die Öffentlichkeitsarbeit zu. Sie sind geeignet, um auf Angebote und Maßnahmen sowie Hintergrundinformationen und Begründungszusammenhänge aufmerksam zu machen.

Die Öffentlichkeitsarbeit will die Beschäftigte über das betriebliche Suchtpräventions- und -hilfeprogramm informieren und sensibilisieren. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit können die Erfolge des Programmes und Vorteile einzelner Maßnahmen sichtbar gemacht werden. Häufig geht es neben der Information der Beschäftigten auch um „Überzeugungsarbeit“. Eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit kann einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, Beschäftigte und Unternehmensleitung zu motivieren, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Denn Sucht ist häufig noch immer ein Tabuthema in Unternehmen. Zu den Zielen der Öffentlichkeitsarbeit muss es deshalb auch gehören, Gesundheitsprobleme im Zusammenhang mit Suchtmittelkonsum zu enttabuisieren und die Akzeptanz für Hilfsangebote wir auch Präventionsmaßnahmen im Vorfeld von Suchtproblemen zu erhöhen.

Die Bedarfsermittlung ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit der betrieblichen Suchtprävention und –hilfe. Im Unternehmen sollte jeweils in Erfahrung gebracht werden, welche Angebote gezielt gemacht werden können. Dabei sind die zentralen Fragen, an wen sich Dienstleistungen richten sollen und wer bestimmte Angebote in Anspruch nimmt. Es sollte auch erhoben werden, welche Unterstützung bestimmte Zielgruppen (Beschäftigte, Führungskräfte u.a.) erwarten. Welche Ansprüche stellen sie an die betriebliche Suchtprävention und Suchthilfe? Weiterhin gehört zur Bedarfsermittlung auch, welche Angebote durch welche Personengruppen wahrgenommen werden und was über die Zufriedenheit mit den Angeboten in Erfahrung gebracht werden kann.

Die Bedarfsermittlung dient nicht nur der Öffentlichkeitsarbeit. In diesem Bereich können bestimmte Angebote, Maßnahmen oder Informationen gezielt sichtbar gemacht werden. Neben der Öffentlichkeitsarbeit sollte die Bedarfsermittlung aber auch bei der Weiterentwicklung des Programms einbezogen werden. Damit trägt die Öffentlichkeitsarbeit auch dazu bei, Angebote im Betrieb besser an dem Bedarf vor Ort auszurichten.

Hier lesen Sie mehr über die Weiterentwicklung

Literaturempfehlungen

Wienemann, Elisabeth; Pegel-Rimpl, Ute (2022) 
Qualitätsstandards in der betrieblichen Suchtprävention und Suchthilfe der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS): Ein Handbuch für die Praxis
Online Verfügbar: Link zum PDF