Die Sucht-Selbsthilfe
Die Selbsthilfe im Suchtbereich ist eine Hilfe für Betroffene von Betroffenen. Vor, während und nach der professionellen therapeutischen und medizinischen Hilfe sowie unabhängig davon, können Menschen mit Suchtproblemen und deren Angehörige sich an eine Sucht-Selbsthilfegruppe oder einen Sucht-Selbsthilfeverband wenden.
Sucht-Selbsthilfe basiert auf dem freiwilligen Zusammenschluss von Betroffenen und Angehörigen. Selbstbestimmter, regelmäßiger Austausch in der Gruppe ist das Kennzeichen der Selbsthilfe.
Ziel ist es, die Abhängigkeitsproblematik zu bewältigen. Eine Selbsthilfegruppe unterstützt dabei, (wieder) soziale Kontakte und neue Perspektiven zu finden sowie Isolation und Ausgrenzung zu überwinden.
Angebote in der Sucht-Selbsthilfe und in den Beratungs- und Behandlungsstellen richten sich ausdrücklich auch an die Angehörigen von Abhängigkeitserkrankten (und hier besonders an Partnerinnen und Partner). Denn: Das Leiden und die Bedürfnisse der Angehörigen gehen häufig in der übermächtigen Suchtproblematik der Betroffenen unter.
Viele vertiefende Informationen und Materialien über die Selbsthilfe und Sucht-Selbsthilfe finden Sie auf der Homepage der DHS. Dort sind auch nützliche Hinweise und Anträge für Selbsthilfeförderung durch die Deutsche Rentenversicherung (DRV) und die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) hinterlegt.
Abhängigkeitskranke, ehemals Abhängige und Angehörige können an den regelmäßigen Treffen von Sucht-Selbsthilfegruppen teilnehmen. Die Angebote gibt es sowohl als Präsenztreffen als auch digital. In den DHS Mitgliedsverbänden sind ca. 7100 Selbsthilfegruppen organisiert.
Die Teilnahme an einer Sucht-Selbsthilfegruppe nach einer Behandlung wird jeder abhängigkeitskranken Person empfohlen. Sie unterstützt dabei, die (wieder) einsetzenden Belastungen im Alltag zu verarbeiten und fördert auch die Wachsamkeit gegenüber Risiken eines erneuten Suchtmittelkonsums. Die Teilnahme an einer Sucht-Selbsthilfegruppe kann entscheidend bei der Vorbeugung von Rückfällen sein.
Für die Arbeit von Sucht-Selbsthilfegruppen gelten folgende Prinzipien:
- Freiwilligkeit
- Betroffenheit der Beteiligten,
- Regelmäßiger und selbstbestimmter Austausch Betroffener und Angehöriger in Gruppen,
- Hilfe zur Selbsthilfe in Gruppen Gleichbetroffener,
- Eigeninitiative und Eigenverantwortung,
- alle Teilnehmer sind Gleiche unter Gleichen.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Gruppen erleben im Austausch mit anderen Betroffenen, dass sie mit ihren Erfahrungen nicht allein sind. Zudem erfahren sie, dass auch Angehörige und andere nahestehende Personen unter den Auswirkungen der Abhängigkeitserkrankung zu leiden haben. Sie lernen, wieder Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.
Sucht-Selbsthilfeverbände vertreten die Interessen ihrer Selbsthilfegruppen und Mitglieder. Die meisten der bundesweit tätigen Sucht-Selbsthilfeverbände sind Mitgliedsverbände der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen:
Blaues Kreuz in der Evangelischen Kirche – Bundesverband e. V.
Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe – Bundesverband e. V.
Kreuzbund e. V. – Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft für Suchtkranke und Angehörige
Kooperierende Verbände der Sucht-Selbsthilfe in der DHS sind:
Folgende Wohlfahrtsverbände und Fachverbände unterstützen Sucht-Selbsthilfegruppen:
Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Weitere Sucht-Selbsthilfeangebote finden Sie auch hier:
Unterstützung und Ansprechpersonen für die Suche nach geeigneten Sucht-Selbsthilfegruppen finden Betroffene und ihre Angehörigen bei den Sucht-Selbsthilfeverbänden, Wohlfahrtsverbänden und Fachstellen. Darüber hinaus bietet die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) eine umfassende Online-Suche zu Selbsthilfegruppen.